Fast und Slow Fashion: Ungezogen angezogen oder bewusst entscheiden? Teil 1

Zara, H&M und Primark vs. Slow Fashion dank Recycling, bewusstem Konsum und Fair Trade: in diesem Artikel erklären wir Dir kurz die Hintergründe zu Fast und Slow Fashion. Viel mehr am Herzen liegt uns jedoch, dass wir alle Schritte unternehmen, die ein Gegenstatement setzen. Darum lernst Du die besten Slow Fashion Hacks für jedes Budget kennen.

Fast Fashion: Macht den Geist und die Erde krank

Man fühlst sich wie ein Kind im Süsswarenladen, wenn man Primark oder H&M betritt: Ein Shirt für 3 €? Kann man nicht widerstehen! Jeans für 20 € ? Nehm ich gleich drei von. Wenn Du jemals Kleidung gekauft hast, nur weil sie billig ist, befindest Du Dich in bester Gesellschaft. Billiges gehört einfach zum Leben dazu.

Fast Fashion ist Mode, die zu Niedrigpreisen verscherbelt wird. Die Produktion ist so beschleunigt, dass zwischen Entwurf und Auslieferung nur zwei Wochen liegen. Hat so ein Stück Wert für Dich?

Das Problem ist, dass alles, was billig ist, erst massenproduziert, dann verkauft und – nach kurzer Zeit weggeworfen werden muss. Das hat schwerwiegende Folgen für die Umwelt. Auch die Arbeiter, die mies bezahlt werden, und unter unwürdigen Bedingungen arbeiten müssen, haben das Einsehen.

Und hättest Du gedacht, dass sogar Dein geistiges Wohlbefinden unter Fast Fashion leidet?

Wir merken nämlich gar nicht, dass wir Opfer von gedankenlosem, unsinnigem und folgenschwerem Konsum geworden sind.

Einige Fakten zur Modebranche:

  • Mode ist eine der Top-10 der verschmutzenden Industrien der Welt
  • Ein € 25 T-Shirt wäre nur € 1,35 teurer, wenn der Lohn eines Arbeiters verdoppelt würde
  • Für die Herstellung einer Jeans werden ca. 7.000 Liter Wasser benötigt, eines Baumwollshirts 1500 Liter.
  • Im Vergleich zu 2002 kauft die durchschnittliche Person heute 60 % mehr Kleidung, behält sie jedoch nur halb so lang
  • Polyester benötigt bis zu 200 Jahre, bis es abgebaut ist
  • 25 % aller weltweit eingesetzten Chemikalien werden in der Textilproduktion eingesetzt
  • Früher kreierten Modehäuser 2 Kollektionen. Eine für Frühling/Sommer und eine für Herbst/Winter. Heute überschwemmen bis zu 52 Kollektionen pro Jahr den Markt.

Das regt schon zum Nachdenken an, gell?

Slow But Sure 

Slow Fashion Hacks: Wie sehr will ich Dich wirklich?

Nachdem wir dir die harten Facts geliefert haben, wollen wir Dir nun zeigen, wie Du mit einfachen Kniffen auf Slow Fashion umstellen kannst. Nicht immer ist es einfach, mit wenig Geld über die Runden zu kommen und dabei noch nachhaltige Entscheidungen zu treffen.

Mit diesem Blogbeitrag wollen wir Dir zeigen, dass die Gegenbewegung (Slow Fashion, Bio Mode, Eco Fashion, Fair Trade, etc.) nicht heissen muss, dass Du von heute auf morgen zur Birkenstocktante oder Wollsockenträger werden musst, sondern viel eher kleine Gewohnheiten im Alltag verändern kannst.

Slow Fashion bedeutet nicht, dass Du nur noch im Bioladen einkaufst. Vielmehr ist es eine bewusste Einstellung, bei der Du Dir überlegen kannst, WIE du einkaufst, im Gegensatz zu – wie viele Menschen annehmen – WO du shoppst.

Falls Du trotzdem wissen möchtest, wo Du in Züri «Eco-Style» einkaufen kannst, schau bei diesem Link vorbei.

1. Weniger ist mehr

Der einfachste Weg, um ein Slow Shopper zu werden: geh weniger einkaufen. Ein T-Shirt und eine Hose, die weniger gekauft werden, machen den Unterschied. Vielleicht nicht sofort, aber langfristig.

Wenn Du in weniger Teile investierst, die dafür hochwertiger sind, beispielsweise in
gedeckten Farben und klassischen Schnitten, setzt Du ein Statement für guten Geschmack. Zudem geraten Klassiker deutlich weniger schnell aus der Mode, als kurzlebige Trends.

2. Kratze an der Budget-Obergrenze

Bevor Du das nächste Mal etwas kaufst, setz Dir ein Mindestbudget. Beispielsweise 250 oder 300 Franken pro Teil. So viel, dass es ein wenig weh tut beim Geld ausgeben. Dieser Trick schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe:

1. Du konsumierst bewusster, denn bei so einem Preis überlegst Du Dir zweimal, ob Du es wirklich brauchst. Und:

2. Du wertschätzt Dein neues Teil

Diese Vorgehensweise hat zudem den Vorteil, dass Du Deine Teile, wenn Du sie nicht mehr magst, verkaufen oder weitergeben kannst (nicht unsere Idee, sondern stammt von einem Fashion Reporter. Lesenswerter Artikel).

Slow Fashion

weniger wegwerfen ist mehr.