Kambodscha: nachhaltige Reiseziele

Die Zeiten, in denen Reisende in Kambodscha nur Touristen-Hotspots nachgehen, sind vorbei. Verantwortungsbewusster, nachhaltiger Tourismus ist die neue und aufregende Antriebskraft, die zeigt, wie das Leben der Einheimischen wirklich aussieht.

Das interessiert dich?

Dann ist dieser Blogbeitrag genau das Richtige für dich. Hier lernst du nämlich das echte Kambodscha und die authentische Lebensweise der liebenswürdigen Einwohner kennen.

Kambodscha: Land der Faszination, Land der Vielfalt

Jeder kennt Bilder wie dieses und klaro, wenn du Kambodscha schon besuchst, dann musst du dir die Hotspots von Siem Reap und Phnom Penh auch ansehen.

Wir wollen dir jedoch die kambodschanische Lebensart ausserhalb der Städte näherbringen und dir Lust machen, die wahre Essenz Kambodschas zu entdecken.

Reisen im Kambodscha muss nicht touristischen Luxus und Annehmlichkeit bedeuten. Wenn du bereit bist, der Hitze zu trotzen und abends mit rot-staubigem Gesicht ins Hostel zurückzukehren, dann erwarten dich lächelnde Kambodschaner und eine Schönheit, die du für immer in deinem Herzen behalten wirst.

Bereit?

Nachhaltig Reisen in Kambodscha – Aufmerksamkeit und aufregende

Reiseziele

1. Der richtige Mindset

Bevor du in dein Abenteuer aufbrichst, empfehlen wir dir mehr über die dynamische, reiche und herzzerreissende Geschichte dieses faszinierenden Landes zu lernen.

Schon indem du dich mit der Kultur von Kambodscha befasst, kannst du etwas bewirken. Es ist nicht nur die Erinnerung an den Ruhm vergangener Tage, resp. die gemarterte Vergangenheit, die dir helfen werden, die Menschen und ihre Lebensart tatsächlich zu verstehen. Auch – oder vor allem – die Auseinandersetzung mit den jüngeren Geschehnissen werden dazu beitragen.


2. Ein Besuch in Chi Phat
Unsere erste Destination ist Chi Phat, ein gemeindebasiertes Ökotourismusprojekts in den Cardamom Mountains. Der Weg in die Berge ist ein etwas ungemütliches Abenteuer (schau hier), aber wenn du erst mal da bist, tauchst du in ein wahrhaftiges Naturparadies ein.

Geboten werden unter anderem geführte Wanderungen, Mountainbiking und Kajakfahren. Zwei Nächte tief in den Dschungel, in Hängematten schlafen und Dschungel-Curry mampfen? Check.

Wenn du Glück hast, kannst du hier sogar wildlebende Elefanten sehen. Die kehren dank den Anstrengungen der Region nämlich nach Jahren im Exil in Thailand nach Kambodscha zurück.

Hier kannst du mehr über die Elefanten und das Projekt lesen, toller Blogbericht in Englisch.


3. Chille auf den Inseln ab – aber nachhaltig
Endlich bekommen die Inseln von Kambodscha die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Noch sind sie malerischer, weniger populär als die thailändischen Nachbarn und bieten Entdeckerpotenzial.

Affen, mehr als 100 Vogelspezies und gefährdete Tierarten (wie etwa die «fishing cat») findest du auf Koh Thmei. Wohnen kannst du in nur einem «Resort», der aus wenig mehr als 7 Holzbungalows besteht, die dafür eco-friendly und solarbetrieben sind. Gäste können wandern, schnorcheln, Kayaken und Vögel beobachten. Manchmal bekommst du sogar Delfine zu Gesicht.

Auf der Insel Koh Ta Kiev gibt es auch nicht viel mehr als ein paar rustikale Öko- Resorts, aber was an Annehmlichkeiten fehlt, macht die Insel mit Charme wett. Die Tage sind gefüllt mit Strandspaziergängen, Dschungeltouren und Schnorcheln gefüllt. Zwar gibt es Generatoren auf der Insel, aber sobald die Sonne untergeht, wird Koh Ta Kiew fast vollständig dunkel und man kann biolumineszierendes Plankton erspähen.

Auf der Insel ist kein Camping erlaubt, aber mehrere der Resorts vermieten Zelte oder Hängematten. Genau das richtige für Romantiker, die gerne unter den Sternen einschlafen.

Hier kannst du einen kurzweiligen Bericht über ökologisch ausgerichtete Hotels aller Preisklassen in ganz Kambodscha lesen.

4. Tonle Sap Lake
Etwa 55 Kilometer von Siem Reap entfernt liegt der Tonle Sap Lake mit seinen isolierten Khmer-Gemeinden. Khmer sind die größte Ethnie in Kambodscha – etwa 15.5 Millionen Kambodschaner. Ein Besuch in einem Khmer-Dorf gibt dir Einblicke ins Leben auf dem Land.

Auf einer Reise in die ländlichen Gebiete kannst du die authentische Seite dieses vielschichtigen Landes kennenlernen. Nimm dir die Zeit und lausche den Geschichten der Menschen und lerne so mehr über ihren Alltag.

Für mehr Informationen und noch tiefergehende Einblicke kannst du einen nachhaltigen Reiseleiter für Tagestouren ab Siem Reap auswählen. Am besten vor Ort erkundigen, wer Locals beschäftigt.

5. Siem Reap: Nachhaltiges Angkor
Obwohl wir lieber auf verlassenen Pfaden wandern, wäre ein Reiseblog über Kambodscha ohne einen Bericht über das glorreiche Welt-Kulturerbe kein richtiger Kambodscha-Blog.

Here we go.

Baumwurzeln umgeben eine Ruine im Ta Prohm-Tempel, Teil des Archäologischen Parks von Angkor. Lara Crofts Tomb Raider machte die Tempelanlage weltberühmt. 

Natürlich, super touristisch. Aber trotz aller Touristen, die jedes Jahr nach Siem Reap strömen, ist es eine der ärmsten Gegenden Kambodschas.

Aus diesem Grund glauben wir, dass es wichtig ist, die Bevölkerung vor Ort zu unterstützen und nicht grosse Organisationen.

Selbst in den Angkor-Ruinen kannst du einen minimalen Fussabdruck hinterlassen.

So geht’s:

Miete ein Velo
Ja, du kannst die Ruinen von Angkor Wat mit dem Velo erkunden. Solange du genug trinkst und etwa 2–3 Tage dafür einplanst, sollte das kein Problem sein. Das Programm in einem Tag abzustrampeln ist aufgrund der Hitze etwas ambitiös.

Das White-Bicycle-Projekt ist der grösste Fahrradverleih in Siem Reap. Mit dem
Erlös aus der Fahrradvermietung werden nachhaltige Projekte und gemeinnützige
Organisationen unterstützt.

Ökologischer Tourismus in Kambodscha: bitte verantwortungsvoll handeln 
Leider hat die Tourismus-Entwicklung in Kambodscha nicht nur positive Effekte mit sich gebracht. Ein Beispiel ist die Freiwilligenarbeit in Waisenhäusern. Was auf den ersten Blick wie eine gute Sache aussieht, hat dazu geführt, das Freiwillige für die Arbeit in den Waisenhäusern Kambodscha bezahlen. Das alleine wäre nichts Ungewöhnliches.

Kambodscha ist ein armes Land und es gibt eine enorme Anzahl unterprivilegierter Kinder. Mit dem Wachstum des Tourismus und entsprechenden Hilfsgeldern schiessen jedoch auch immer mehr Waisenhäuser wie Pilze aus dem Boden. Freiwilligenarbeit in einem Waisenhaus ist jedoch oft eine ineffektive Lösung - es verschlimmert die Situation sogar. Im Kambodscha schafft sie mehr „Waisenkinder“, und Spenden haben zu einem massiven Anstieg der Ausbeutung von Kindern geführt.

Organisationen wie Save the Children und ECPAT haben Kampagnen gegen unqualifizierte Waisenhäuser gestartet.

Wenn du jedoch aufmerksam bist und dein erworbenes Wissen über Kambodscha fundiert nutzt, triffst du die richtigen Entscheidungen. Dann wirst du problemlos Reiseziele und Attraktionen finden, die den Tourismus positiv beeinflussen und negative Auswirkungen vermeiden.

Und wenn du mehr über unser nachhaltiges Recycling Projekt in Kambodscha erfahren willst, schau dir das hier an.