Jetzt erst recht: Kambodscha holt auf - Teil 1

Jetzt erst recht: Kambodscha holt auf

Wohl Jeder Tourist, der Kambodscha besucht, wird der Aussage zustimmen, dass es die Menschen sind, die dieses Land so besonders machen. Überall blitzt ein Lächeln auf, du triffst auf Grosszügigkeit und eine Freundlichkeit, die dir das Herz wärmt.

Die unglaubliche Gastfreundschaft und Offenheit, welche die Kambodschaner an den Tag legen, haben Gründer Nicolas tief beeindruckt. Mit offenen Herzen trotzen die Menschen Armut und einer tragischen Vergangenheit.

Diese Menschen sind der Grund, weshalb wir mit Elephbo unbedingt in diesem Land ein Projekt realisieren wollten. Im folgenden Bericht liest du mehr über das unglaublich faszinierende Kambodscha.

Aufstieg der roten Khmer: Terror-Regime

1863 wurde Kambodscha ein Protektorat Frankreichs, das den Menschen bis in die fünfziger Jahre technologischen Fortschritt und intellektuelle Freiheit einbrachte. Das Land wurde unabhängig, doch jahrzehntelanger Bürgerkrieg, gefolgt von den Roten Khmer von 1975 bis 1979, führten zur fast vollkommenen Lähmung des Landes.

Am 17. April 1975 siegten die Kommunisten im kambodschanischen Bürgerkrieg. Umgehend machten sie sich an das, was sie für eine „perfekte Revolution“ hielten. Ihr «Social Engineering» hatten verheerende Auswirkungen für die Bevölkerung.

Angeführt wurde die blutige Bewegung von Pol Pot. Er war ein kommunistischer Politiker und Diktator. Bis 1996 führte „Bruder Nr. 1“ die politischen und militärischen Operationen der Roten Khmer.

Pol Pot: Ein schauriges Erbe

Bildung, Gesundheitswesen, Religion und alle wirtschaftlichen Aktivitäten hörten auf, als Lehrer, Ärzte, Mönche, Kaufleute und die Elite zuerst in den Genozid verwickelt wurden. Geschätzt wurden zwischen 1,5 und 2,5 Millionen Menschen ermordet.

Obwohl das Regime der Roten Khmer 1979 endete, behielten sie bis mindestens 1996 die Kontrolle über weite Teile Kambodschas. Noch heute werden Verbrechen aus dieser Zeit verurteilt.

Auch Kinder, die nach der Zeit der Roten Khmer geboren wurden, sind nicht vor Leid gefeit. Sie wurden von traumatisierten Familienmitgliedern aufgezogen. Das ist wohl mit ein Grund, weshalb der Kreislauf von Armut und Missbrauch bis heute anhält.

Der Unterschied zwischen Stadt und Land ist in diesem Zusammenhang frappant. Dank des Tourismus hatten die Städter die Möglichkeit, schneller mit der Vergangenheit abzuschliessen und der Zukunft entgegenzugehen, während die Menschen auf dem Land nach wie vor leiden – sie haben weder Zugang zu Schulen, noch können sie moderne Infrastrukturen nutzen.

Das widerspiegelte sich auch in unserem Alltag, als wir uns zu Elephbo-Anfangszeiten mit simplen Aufgaben konfrontiert sahen: Wir fragten unserer Mitarbeiter nach den Bankdaten, uns blickten jedoch nur ratlose Gesichter entgegen. Etwas so Einfaches wie ein Bankkonto zu eröffnen wurde zum behördlichen Spiessrutenlauf.

Viele unserer Mitarbeiter können nicht lesen oder schreiben, was die Kommunikation untereinander erschwert. Für uns bedeutet das, dass wir sogar simpelste Anweisungen an eine lokale Person weitergeben müssen, die Englisch und Khmer spricht. Wenn die Instruktionen komplexer werden, muss diese Person die Handlung einüben und immer wieder aufzeigen und erklären können.

Wir sind ständig auf Übersetzer und Instruktoren angewiesen, damit wir die Änderungen in Geschäftsprozessen möglichst reibungslos umsetzen können. Ohne eine Zwischenperson läuft in der Regel gar nichts – in unserem Fall ist das Komnit, der Tuk-tuk Fahrer. Er ist schon seit 2011 an Bord.

Ein drittes Thema ist das Verständnis für Umweltthemen: Flüsse, Wälder und Strassen sind leider die Abfalleimer vieler Kambodschaner. Nicht aus Faulheit, sondern weil es an Bildung und der Sensibilisierung für die Umwelt fehlt.

Mit diesen Beispielen können wir eine Verbindung zum Regime der Roten Khmer natürlich nicht nachweisen, sondern nur erahnen.