“Warum soll ich Plastik sparen, wenn um mich herum alles auf die Umwelt pfeift?”

Diese Frage von einem aufmerksamen Fan hat uns letzte Woche erreicht. Für uns Grund genug, einen Blogartikel darüber zu verfassen.

Wenn auch du dir Gedanken um die Umwelt machst, dann findest du dich vielleicht auch in dieser Situation wieder. Du hast deinen Lebensstil bewusst verändert und tust dein Bestes, um Abfall zu vermeiden. Vielleicht stellst du sogar dein eigenes Deodorant her und kompostierst Essensabfälle. Aber deine WG-Gschpänli oder der Rest deiner Familie belächeln dich und lassen blöde Sprüche fahren.

Warum du das Handtuch (aus nachhaltig angebauter Baumwolle) trotzdem nicht werfen solltest, liest du im heutigen Beitrag. 

Weil du nur dein eigenes Verhalten beeinflussen kannst

Nein, du kannst andere nicht ändern – allem guten Willen zum Trotz. Du kannst einzig und allein dein Verhalten beeinflussen und mit gutem Beispiel vorangehen.

Unterschätzte nicht die Wirkung deiner Taten. Einige deiner Handlungen werden deine Mitmenschen beeinflussen. Vielleicht nicht sofort, aber mit der Zeit:

Vor einigen Jahren wurde man schief angeschaut, wenn man sein Gemüse in einen Leinenbeutel packte. Heute ist die Idee längst Mainstream. Viele «radikale» Ideen werden – nach einiger Zeit – gesellschaftsfähig. 

Weil selbst grosse Veränderungen im Kleinen angefangen haben

Die vermehrte Berichterstattung über Umweltverschmutzung hat Menschen weltweit auf ihren Plastikverbrauch aufmerksam gemacht. Dieses Bewusstsein hat viele Leute dazu gebracht, überverpackte Erzeugnisse zu boykottieren, bessere Produkte zu entwickeln und radikale Veränderungen von Wirtschaft und Politik zu fordern. Das hat alles langsam begonnen, aber in letzter Zeit hat die Bewegung an Fahrtwind zugenommen.

Im März 2019 kündigte die französische Supermarktkette Carrefour eine revolutionäre Massnahme an: die spanischen Kunden dürfen in den über 1'000 Geschäften ihre eigenen Behälter mitbringen, in die sie unterschiedliche Lebensmittel (auch Fisch und Fleisch) füllen können.

Anfang 2019 gaben mehrere große Lebensmittelhersteller aus Übersee bekannt, dass sie dem Pilotprojekt «Loop» beigetreten sind. Wenn Kunden in den Testgebieten Produkte kaufen, sind die seit neuestem in wiederverwendbare Behälter verpackt. Sobald das Produkt (z.B. Bodylotion von Nivea) aufgebraucht ist, bringen die Kunden den leeren Behälter in den Laden zurück, damit die Herstellerfirma die Packung wieder auffüllen kann.

Diese Lösungen sind zwar nicht perfekt, aber sie sind ein Anfang. Und ohne dich und mich und alle anderen, die sich bemühen, wären diese Lösungen gar nicht erst entstanden.

Der «grassroots» Ansatz funktioniert. Denk dran, wenn dein innerer Schweinehund dir das nächste Mal weismachen will, dass es keinen Unterschied macht, was du tust.

Weil du bei Verstand bleibst

Trotz der Tatsache, dass dich pro Woche viele, viele schreckliche und demotivierende Umweltnews erreichen, bist du drangeblieben. Das beweist, dass es deiner Motivation (und der geistigen Gesundheit) hilft, dass du täglich etwas unternimmst. Du fährst so oft wie möglich mit dem Fahrrad. Du kaufst Artikel möglichst ohne Plastikverpackungen ein. Du teilst deine Ideen auf Instagram oder trägst zu einem Blog bei, usw.

Wenn du dir regelmässig vor Augen hältst, «warum» du diesen Lifestyle wählst, dann kannst du ihn auch leichter durchziehen.

Hast du Tipps, wie wir alle Abfälle sparen können? Was unternimmst du, um Plastik & Co. einzusparen?