Wege, wie Du auch als Wanderlust-Mensch Emissionen sparst
Du hast Dich mit Reisefieber angesteckt? Finden wir gut. Gleichzeitig machst Du Dir Gedanken, wie Du ökologisch Reisen kannst? Finden wir noch besser.
8 % der weltweiten Emissionen werden vom CO2-Fussabdruck der Tourismusbranche verursacht, berichtet diese Publikation.
Die Beobachter stellten fest, dass die Zuwächse auf erhöhte Reiselust aufgrund vermehrten Wohlstands in aufstrebenden Märkten zurückzuführen sind.
- In den USA, China, Deutschland und Indien reist man besonders gerne im Inland und treibt so die lokalen Emissionen in die Höhe
- Kanadier, Schweizer, Niederländer und Dänen reisen gerne ins Ausland und hinterlassen am Reiseziel einen wesentlichen CO2-Fussabdruck
Wohlhabende Menschen geben tendenziell mehr für Transport, Nahrungsmittel und Aktivitäten aus. Wenn Menschen mehr als 40.000 US-Dollar pro Jahr verdienen, steigen auch ihre Emissionen. Und zwar saftig: pro 10 Prozent höheres Einkommen steigt der Fussabdruck um jeweils 13 %.
Fakt 1: Menschen aus Ländern mit niedrigem Einkommen geben mehr für öffentliche Verkehrsmittel und unverarbeitete Lebensmittel aus. Daher ist ihr CO2-Fussabdruck niedrig.
Fakt 2: Das starke Wachstum von Billigflügen und der Ausbau des Flugangebots bedeutet, dass die Emissionen der Luftverkehrsbranche massiv zum Klimawandel beitragen.
Dies gibt uns Hinweise darauf, wie wir die CO2-Auswirkungen unserer Reisen einfach senken können.
1. Beim Fliegen auf die Details achten
Wenn Du fliegst, solltest Du effizient fliegen. Egal ob Du Bahn, Bus, Schiff oder das Flugi nimmst: Reisen verursacht immer CO2-Ausstösse. Da Flugzeuge die CO2-Sünder Nr. 1 sind, achte auf folgendes, wenn Du Dein Ticket buchst:
- Fliege Economy. First oder Business Class ist zwar komfortabler, bedeutet aber mehr Platz und Gepäck pro Passagier, was mehr Treibhaus-Emissionen pro Fluggast bedeutet. Die höheren Klassen verbuchen zudem oft leere Plätze.
Die Weltbank schätzte 2013, dass die Business Class dreimal so viel Treibstoff als Economy verbraucht; First-Class sogar neunmal mehr.
- Fliege mit neuen Maschinen und direkt: Neuere Maschinen bieten mehr damit CO2 – Effizienz. Manchmal ist das direkte Ticket zwar etwas teurer, aber Flugzeuge verbrauchen beim Start und Landing vermehrt Energie. Deshalb solltest du – wenn immer möglich – direkt fliegen.
- Reise leicht: Dein CO2-Fußabdruck erhöht sich, je öfters Du mit schwererem Gepäck fliegst. Nimm stattdessen nur das an Kleidung mit, was Du brauchst. Reise mit nachfüllbaren Reiseartikeln und verwende nachhaltige Produkte.
2. Buche nur Unterkünfte, die auf ihre Emissionen achten
- Energiequelle: nutzt die Unterkunft fossile oder erneuerbare Brennstoffe?
- Wie ist der Energieverbrauch für Heizung, Klimaanlage, Beleuchtung?
- Zertifikate?
- Nutzt das Hotel Energiesparlampen, LED?
- Solaranlagen für die Wasseraufbereitung und Warmwasser?
- Wie wird gekühlt? Werden traditionelle Methoden oder Industrieschränke eingesetzt?
- Welche Lebensmittel sind im Angebot: Produktionsweise, Sorte, Standort und Transport: lokal, bio, je weniger Fleisch, desto besser.
3. Low Emission Food
Iss lokale Bio-Lebensmittel. Das unterstützt nicht nur Bauern vor Ort und die Wirtschaft, sondern auch Deine Gesundheit.
Iss wie die Einheimischen (in Teilen Asiens, Afrika, Mittelamerika, etc. in Nordamerika, Europa, Australien etc. sieht die Sache natürlich anders aus).
Das bedeutet in der Regel weniger Importkosten, weniger industrielle Verarbeitung, und weniger Energieverbrauch. Verzichte auf Fleisch und kaufe bei Händlern vor Ort.
Extratipp: Wähle low-impact Aktivitäten. Deine Reise-Emissionen hast Du bereits reduziert. Wenn Du Dir am Zielort bewusst Gedanken machst, reduzierst Du Deine Emissionen zusätzlich. Wanderung statt Jeep Tour? Check.
Fazit: Es kommt auf bewusste Entscheidungen an!
Wir reisen immer mehr und tragen so zu den weltweit steigenden Emissionen bei. Auch in Zukunft ist keine Gegenentwicklung zu erwarten, im Gegenteil: Unsere Reiselust wird sich noch steigern.
Insbesondere der (Luft)Verkehr ist verantwortlich für die hohen Treibgas-Emissionen. Fakt ist, dass nur begrenzte Optionen für alternative Energieoptionen zur Verfügung stehen und der Klimawandel schneller als der Klimaschutz wächst. Je überlegter wir handeln und verreisen, desto besser. Das Gute daran ist, dass wir – wenn wir bewusst reisen – unser Reiseziel wie die Locals erleben.